[Frizz Magazin - Portrait
/ CD-Besprechung von Daniel Rudolf, Ausgabe Februar 2007]
Leiser Laut
Ihr
einzigartiger Stil-Mix machte die Mainzer Band shambelle weit
über ihre Heimatregion hinaus bekannt. Nun stellen die Musiker
auf ihrem mittlerweile siebtem Album ihr Können erneut unter
Beweis.
Es scheint, als hätten sie die Zeichen der Zeit vorausgeahnt:
Als elektronische Musik noch in ihren Kinderschuhen steckte und
Lounge oder Chill-Out noch lange nicht geboren waren, gründeten
Anfang der Neunziger drei ambitionierte Musiker aus Mainz
die Band shambelle. Aufwändige elektronische Arrangements,
gepaart mit akustischen Einflüssen, verschmolzen zu einem
sphärischen
Mix aus Jazz, Trip Hop und Pop. Wer dabei jedoch an einen langweiligen
Business Lounge- oder Hotel Lobby-Sound denkt, hat weit gefehlt:
Viel zu präsent sind die Songs der Band, um nur Hintergrundmusik
zu sein. Besonders herausragend ist hierbei Sängerin Uschi
Mathes, deren eindrucksvolle Stimme sofort Vergleiche mit
den Stars des Genres wie Beth Gibbons, Roisin Murphy
oder Björk aufdrängt...
Seit ihrer Bandgründung spielten shambelle über 100
Konzerte im In- und Ausland und konnten bei Wettbewerben beachtliche
Erfolge verbuchen. Zum Beispiel wählte Roland Spremberg,
Produzent der skandinavischen Pop-Band a-ha, die Mainzer Musiker
aus 800 Bands für eine CD-Produktion aus. Im Jahr 2000 konnten
sie die Jury des Musik-Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz
restlos begeistern und den Wettbewerb für sich entscheiden.
Mit
"sensitive seedling" ist gerade der Nachfolger
des erfolgreichen Albums "intimate alien" erschienen.
Auf ihrem mittlerweile siebtem Album setzt die Band auf die Kombination
aus elektronischen Loops und akustischen Momenten. Auch die
etwas langsameren, ruhigeren Stücke haben einen besonderen
Reiz und verbinden sich mit schnellen, kraftvollen Passagen zu
einem in sich stimmigen und sehr ansprechenden Gesamtwerk.
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